Die Kryokonservierung der menschlichen Zellen und des Gewebes wurde durch die fortgeschrittene Transplantation in der Medizin und Technik vorangetrieben. Die Anwendung der Kryotechniken, im Bereich der Reproduktionsmedizin, wurde sehr schnell eingesetzt und gewann in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Das Einfrieren und die Lagerung der menschlichen Zellen wurden ständig verbessert, sodass die Kryokonservierung ein etabliertes Verfahren ist und ein festes Element jedes guten Reproduktionszentrums sein sollte. Bevor man die Keimzellen in den flüssigen Stickstoff überführt, werden sie in besondere Gefrierschutzmittellösungen gebracht.
Dann werden die Samen bzw. Eizellen, die sich im sogenannten Vorkernstadium befinden, mit Hilfe computerunterstützter Gefriergeräte, die eine schonende Abkühlung der Keimzellen bis auf -196 °C erlauben, tiefgefroren. Die kryokonservierten Zellen und das Gewebe werden dann in Flüssigstickstoff überführt und gelagert. Die Lagerung findet im flüssigen Stickstoff, wie auch darüber liegenden Gasphasen, statt. Die niedrige Temperatur, um -196 °C, beeinflusst alle biologischen Ablaufprozesse in den Organismen, sodass diese fast zum Erliegen kommen. Deshalb wird die Kryokonservanten in einem Milieu um den absoluten Nullpunkt als unbegrenzt angesehen. Bis zum heutigen Tag gibt es Zell- und Gewebekonservanten von menschlicher Herkunft, welche fast 30 Jahre in flüssigem Stickstoff aufbewahrt wurden. Nach dem Auftauen solcher Proben wurde festgestellt, dass die biologischen und physiologischen Funktionen der weiteren Entwicklung vollständig erhalten geblieben sind. Wird die Frau im Behandlungszyklus nicht schwanger, so kann in einem beliebigen Zyklus, ohne eine Stimulation der Eierstöcke und ohne Follikelpunktion mit den aufgetauten Eizellen, nach Weiterentwicklung zum Embryo, eine erneute Übertragung vorgenommen werden, die Belastung ist hierbei nicht größer als bei einer Insemination.
Erfahrungsgemäß übersteht die Hälfte bis zu zwei Drittel aller Eizellen dieses Konservierungsverfahren unbeschadet. Nur solch Zellen, die sich erkennbar normal weiter teilen, werden für die nächste Embryo-Übertragung herangezogen.
Das Zentrum für Fortpflanzungsmedizin VITRO-MED verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Kryokonservierung von Keimzellen. Wir wenden beide Einfriertechniken, d.h. slow-freesing sowie Vitrifikation an (mehr dazu: Kryokonservierung - Einfrieren von befruchteten Eizellen, Spermien und Hodengewebe).
Da die Anwendung der Kryotechnik für die Patienten viele Vorteile bringt, ist die eingeschlossene Kryobank (Samenbank) mit dem Kryolabor ein fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes unseres Zentrums.