Um die Eizelle vor mechanischen und anderen schädlichen äußeren Einflüssen zu schützen, ist sie von einer Hülle, der sog. Zona pellucida oder Eihülle umgeben. Diese Hülle spielt auch bei dem Vorgang der Befruchtung (Eindringen der Spermien) eine wichtige Rolle. Diese Eihülle umgibt auch den Embryo, den sie etwa ab dem dritten Tag nach der Befruchtung von innen heraus durch Enzyme ausdünnt. Durch das Wachstum des Embryos platzt die Zona dann etwa am 5.-6. Tag nach Befruchtung auf und der Embryo kann die Hülle verlassen (er „schlüpft“). Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass sich der Embryo (ohne Eihülle!!) in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann (Implantation), sodass also eine Schwangerschaft entsteht.
Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass dieser Vorgang unter bestimmten Bedingungen gestört sein kann, z. B. wenn die Eihülle zu dick ist oder wenn sie sich verhärtet hat, ausgelöst durch das Einfrieren. Hier kann die Methode des „assisted hatching“ („Schlüpfhilfe“) das Entstehen einer Schwangerschaft begünstigen. Diese Methode kann unterstützend angewandt werden, wenn Embryonen eine deutlich sichtbare verdickte Eihülle haben und wenn Embryonen übertragen werden, die sich aus kryokonservierten befruchteten Eizellen entwickelt haben. Weiterhin in Fällen, in denen trotz des mehrmaligen Transfers von Embryonen guter Qualität keine Schwangerschaft zustande gekommen ist sowie bei Patientinnen, die älter als 38 Jahre sind.
Bei dem Assisted hatching wird kurz vor dem Embryotransfer ein kleiner Bereich der den Embryo umgebende Eihülle mechanisch geöffnet. Dies geschieht, wie die ICSI, unter einem Hochleistungsmikroskop mit Mikropipetten und Mikromanipulatoren. Auf diese Weise wird es dem Embryo erleichtert, zu "schlüpfen" und sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.
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