Eine weitere speziale Diagnostik an Spermien bietet die sog.IMSI was bedeutet eine Intrazytoplasmatische Morphologisch Selektierte (Spermien) Injektion.
Diese diagnostische Technik wird seit 4 Jahren von mehreren IVF Zentren im Deutschland und im Ausland den Patienten angeboten. Die israelischen Wissenschaftler haben in ’90 Jahren die ICSI zur IMSI-Methode entwickelt.
Die neue Technik ist einfach eine Modifikation des Standard ICSI-Technik, bei der die Spermien noch weiter vergrößert werden und zwar auf eine 6000 - bis 8000-Fache Vergrößerung, dadurch werden bestimmte Merkmale des Spermiums besser sichtbar Solche Faktoren wie DNA-Fragmentation, Zytoplasma-Retension, chromosomale Aberrationen, apoptopische Prozesse oder peristierende Histone haben vermutlich ihre Ursache meist in einer verminderten Spermienreife. Das Auftreten von defekter DNA korreliert positiv mit abnormer Morphologie. Chromosomale Veränderungen kommen bei Spermien mit amorphen Köpfen viermal häufiger vor als bei normal geformten Spermien. DNA-Schäden, die bei der Chromatin-Umwandlung während der Spermienreife entstehen, stehen vermutlich mit intranuklearen Vakuolen im Zusammenhang. Feinmorphologische Untersuchungen haben die Integrität des Zellkerns (gleichmäßige Form, keine Vakuolen) als wichtigsten Parameter für eine erfolgreiche Spermieninjektion ermittelt. Bei IMSI zählen Spermien zur ersten Wahl, wenn der Nukleus höchstens eine Vakuole enthält oder mehrere kleine, die insgesamt weniger als vier Prozent der Gesamtfläche einnehmen, und wenn der Kopf glatt, symmetrisch und oval geformt ist. Spermien zweiter Wahl besitzen große Vakuolen bzw. abnorm geformte Zellkerne. Ausgeschlossen werden möglichst alle übrigen pathologischen Formen, die Missbildungen an Kopf, Mittelstück oder Schwanz aufweisen, bzw. juvenile Formen.
Das Grundprinzip des IMSI Verfahren ist sehr logisch und nachvollziehbar welche hinter dieser Idee steht – man verwendet höhere Vergrößerung um damit kann man die "besten" Spermien für die ICSI auswählen. Man würde also erwarten, dass mit dieser Technik eine höhere Schwangerschaftsrate nach IMSI-ICSI Anwendung erziehen werden kann.
Die Anbieter dieser Technik argumentieren den Patienten, dass die IMSI Methode vor allem besonders für Patienten mit missglückter ICSI-Behandlung geeignet ist. Dank der 6000 fachen Vergrösserung kann man evtl. Missbildungen bei Spermien sichtbar machen, so dass nur „gesunde“ Spermien ausgesucht werden, die dann sofort in die Eizellen injiziert werden. Damit steigt automatisch die Implantations- sowie Schwangerschaftsrate sogar um das doppelte im Vergleich zu einer IVF-Behandlung.
Diese Technik wird in unserem Zentrum nur in Ausnahmefällen angeboten, und zwar wenn die SCSA® - Analyse einen erhöhten Wert ergibt oder bei schwerer Teratozoospermie bzw. bei TESE Anwendung, weil man aus unserer Erfahrung und aus den neuesten Studien bezüglich der Korrelation zwischen der erhöhten Schwangerschaftsrate und der Anwendung der IMSI Technik feststellte, dass bis jetzt keine signifikante höhere Schwangerschaftsraten, zu beobachten sind. Eine direkte Korrelation zwischen der Oberflächen Struktur (keine Vakuolen) des Spermiums und der höhere Implantations- Schwangerschaftsrate bei der ICSI Patienten konnte man bis jetzt nicht belegen, so dass die allgemeine Meinung in den wissenschaftlichen Kreisen herrscht, dass mit der IMSI Technik keine höhere Schwangerschaften zu erziehen sein können. Was bis jetzt als positive neben Effekt dieser Technik zu sehen mag sein, dass Dank ihrer Anwendung eine dauernde Diskussion und die Untersuchungsstudien entstanden sind, welche sich mit der Frage beschäftigen, wie weit die Schädigung der Spermien einen direkten Einfluss auf die Befruchtung- und damit Implantationsrate haben kann.
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