Die Ursachen einer verminderten bzw. ausbleibenden Fertilität können bei Menschen unterschiedliche Gründe haben. Es kann auf unterschiedlichen Ebenen ein biophysiologischer Prozessen stattfinden, welcher durch innere wie auch äußere Faktoren beeinflusst werden kann. Etwa 15% aller Ehe/Paaren sind ungewollt kinderlos. Die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch können sowohl bei der Frau als auch beim Mann bzw. bei beiden Partnern gleichermaßen vorliegen.
Verteilung der Ursachen bei unerfülltem Kinderwunsch
Warum bei Ihnen eine ungewollte Kinderlosigkeit besteht, kann viele Gründe haben. Unfruchtbarkeit ist jedoch keine Frauensache: Statistisch verteilen sich die Ursachen jeweils mit ca. 25% bei der Frau und mit ca. 25% beim Mann. Bei ca. 40% der betroffenen Paare kann es an beiden Partnern liegen. Und bei 10% aller Paare lässt sich weder beim Mann noch bei der Frau eine Erklärung für eine ungewollte Kinderlosigkeit finden. Es handelt sich um ungeklärte Ursache der Sterilität sog. idiopatische Ursache. Die Ursachen können grob in 5 Kategorien eingeteilt werden: Ovulatorischer Faktor ca. 25%, tubarer Faktor ca. 20%, zervikaler Faktor ca. 15%, männlicher Faktor ca. 25%, multifaktoriell (eine Kombination mehrerer Ätiologien) ca.15%.
Die Faktoren, welche die Störung der Fruchtbarkeit einer Frau oder eines Mannes beeinflussen, haben in den organischen, physiologischen, psychosomatischen Ablaufstörung ihren Ursprung. Beeinflusst durch Umweltfaktoren, genetische Gegebenheiten sowie biochemische Reaktionen des Körpers bzw. seinen Organen. Aus der Sicht der Reproduktionsmedizin kann man die Ursachen der Kinderlosigkeit im Detail folgend Klassifizieren:
bei der Frau:
Zyklusstörungen
Anatomische Fehlfunktionen wie: fehlende, verschlossene, unbewegliche oder funktionsuntüchtige Eileiter, Gebärmutter - oder Scheidenfehlbildung
Endometriose: gestörter Aufbau der Gebärmutterschleimhaut oder gestörte Schleimbildung im Gebärmutterhalskanal bzw. am Muttermund (Mukusstörungen)
Störungen in der Eizellreifung
Miomenbildung (Ansiedlung der Gebarmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter = Verwachsungen)
Unverträglichkeit des Muttermundschleims mit den Spermien
Antikörper gegen Spermatozoen
psychosomatische Störungen
andere Störungen wie: Über - / Untergewicht, Umweltfaktoren: Stress, Schwermetalle, Nikotin, Medikamente...
bei dem Mann:
hormonelle Störungen
Hodenschäden
Spermaqualität wie: veränderte Samenfädenbildung einhergehend mit eingeschränkter Qualität: eingeschränkte Anzahl und Beweglichkeit, Formveränderungen, verminderte Funktionstüchtigkeit.
bakterielle Verunreinigung des Ejakulats
Unverträglichkeit der Spermien mit dem Muttermundschleim
Antikörper gegen eigene Spermatozooen
Allgemeine Erkrankung
Chromosomenanomalie (Gendefekt)
psychosomatische Störungen
andere Störungen wie: Über - / Untergewicht, Umweltfaktoren: Schwermetalle, Nikotin, Medikamente...
Störungen auf der Ebene der Interaktion, der Verträglichkeit des männlichen und weiblichen Umfelds
beim Eindringen der Spermien in den Mukus (Schleim)