Bei den meisten Männern mit Fruchtbarkeitsproblemen ist dies auf eine Fehlfunktion in der Bildung gesunder und frei beweglicher Spermien zurückzuführen. Im Ejakulat (einer Mischung von Spermien und dem Sekret der Samenblase) sollten sich mindestens mehr als 20 Mio. Spermien pro ml im Ejakulat befinden. Für die natürliche sowie künstliche Befruchtung sind zwei Kriterien bei der Spermienqualitätsbeurteilung entscheidend: Zum einen die Anzahl der lebendigen Spermien, zum anderen deren Beweglichkeit. Diese Kriterien werden in einem Spermiogramm untersucht (sehe dazu: Das Spermiogramm – die Samenanalyse des Ejakulats).
Es wurde aufgrund geführter Beobachtungsstudien festgestellt, dass auch bei Männern mit fortgeschrittenem Alter durchschnittlich ca. 50% der Spermien an Beweglichkeit und Morphologie n abnimmt. Dieser Prozess fängt bereits bei Männer zwischen dem 35 und 55 Lebensjahr an und hängt von individuellen, persönlichen Gegebenheiten/Eigenschaften, wie die allgemeine Gesundheit, die Umwelt und dem Lebensstill ab.
Die Fruchtbarkeitsstörungen bei Männer werden in zwei Kategorien unterscheidet:
Organische Ursachen
hormonelle Störungen
Störungen im Hodenbereich: Infektionen, Krampfadern, Hodenhochstand in der Kindheit
Erbgutschädigung: Kleine Fehler, Mumps im Kindesalter
Schädigung durch das vorgeschritten Alter
Umwelt Ursachen
Übergewicht
Alkoholmissbrauch
Stress
Rauchen
Schadstoffe in der Umwelt
Verschiedene Faktoren können die Spermienreifung stören. Neben einer im Kindesalter durchgemachten Mumpsinfektion mit Beteiligung des Hodens (Mumps-Orchitis) können Krampfadern am Hoden (Varikocele), ein Hodenhochstand, operierte Tumore oder angeborene Ursachen, wie z.B. eine Auffälligkeit der Erbanlagen, zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit führen.
Probleme beim Spermientransport
Diese können durch einen Verschluss der Samenleiter entstehen. Die Ursache dafür können fehlgebildete oder beispielsweise infolge einer Entzündung verklebte Nebenhodengänge sein. Bei einigen Männern werden zwar ausreichend viele bewegliche Spermien gebildet, diese können aber aufgrund blockierter Samenleiter beim Samenerguss nicht aus dem Körper austreten. Diagnose und Therapie erfolgen.
Bakterielle Verunreinigung
Bakterien können die Spermienqualität ebenfalls mindern.
Chromosomenanomalie (Gendefekt)
Hier besteht dieselbe Möglichkeit der Fehlbildung wie bei der Frau: die Anzahl oder die Form der Chromosomen kann verändert sein. Diese Änderung ist angeboren und kann eine reguläre Befruchtung der Eizelle verhindern.