Jede Follikelpunktion ist ein operativer Eingriff und bringt daher entsprechende Risiken mit sich. Eine eventuelle Narkose birgt zusätzlich das Narkoserisiko in sich. So können bei einer ultraschallgeführten Follikelpunktion Komplikationen auftreten, zum Beispiel Verletzungen der Nachbarorgane. Dieses Risiko ist jedoch äußerst niedrig.
Die Übertragung mehrerer Embryonen erhöht nachweislich die Schwangerschaftsrate. Auch wenn in Deutschland nur maximal drei Embryonen übertragen werden dürfen, ergibt sich eine erhöhte Rate von Mehrlingsschwangerschaften, die nicht vorhersehbar ist. So liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zwillingsschwangerschaft bei ca. 16 bis 18 %, die einer Drillingsschwangerschaft bei ca. 3 bis 4 %.
Embryonen können wandern - aus der Gebärmutter in den Eileiter. Trotz fachgerechten Einsetzens kann es daher zu einer Eileiterschwangerschaft (Extrauteringravidität) kommen. Durch regelmäßige Kontrolle und sofortige Therapie läßt sich das Risiko von Komplikationen minimieren.
8 bis 10 % aller Schwangerschaften in Deutschland führen zu einer Fehlgeburt. Bei IVF sind es etwa 12 bis 15 %, je nach zugrundeliegender Problematik. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen: Das Durchschnittsalter der IVF-Schwangeren ist höher als das "normaler" Schwangeren; und mit erhöhtem Alter steigt die Fehlgeburtenrate naturgegeben an.
Ziel der Stimulation ist es, mehrere Eizellen zu gewinnen. Je mehr Follikel heranreifen, desto größer werden die Eierstöcke. Mehrere Follikel und größere Eierstöcke sind also bei einer Stimulation ganz normal; das muß auch so sein, damit der erste Schritt der IVF-Behandlung ein Erfolg wird - das Heranreifen mehrerer Eizellen.
Aus den Follikeln bilden sich Gelbkörperzysten - das kann im Einzelfall zuviel sein und zu einer deutlichen Überfunktion der Eierstöcke führen. Erst jetzt sprechen wir von OHSS. Dabei kann sich Flüssigkeit im Bauchraum bilden (Aszites), und es können Unterleibsschmerzen auftreten.
In wenigen Fällen ist die Vergrößerung der Eierstöcke so stark, dass zur besseren Überwachung und Behandlung ein stationärer Krankenhausaufenthalt erforderlich wird.
Natürlich ist die Schwangerschaft kein Risiko im eigentlichen Sinn; schließlich wünschen Sie sich ein Kind. Allerdings kann eine Schwangerschaft zu Komplikationen führen. Auch das Risiko eines genetischen oder angeborenen Defektes oder einer Totgeburt sind nicht ausgeschlossen. Diese Risiken sind bei einer IVF-Schwangerschaft weder höher noch niedriger als bei einer "normalen" Schwangerschaft; unabhängig davon, ob ICSI eingesetzt wird oder nicht.
Copyright 2020 | Vitro-Med | All Rights Reserved